Ethos
Bei wissenschaftlichen Texten gehe ich davon aus, dass Sie der Autor oder die Autorin sind und es auch bleiben möchten. Sie arbeiten an Ihren Ideen, und CONSCRIPTUM kann Sie auf verschiedene Weise bei der Ausführung unterstützen.
Das sogenannte Ghostwriting gehört nicht zu meinem Leistungsangebot. Der Geist, der im Lektorat am Werk ist, ist nämlich nicht ein Gespenst, das den Autor ersetzt, sondern der Geist einer kritischen Solidarität mit dem Eigensinn eines fremden Textes.
Kritisch ist diese Solidarität insofern, als sie zwischen dem Eigensinn des Textes und dem Erkenntnisinteresse des Lesers zu vermitteln versucht. Der Anspruch, Ihr aufmerksamster Leser zu sein, bedeutet also für den Lektor, den Text in einer doppelten Perspektive zu lesen: einmal mit den Augen der Autorin, die etwas mitteilen möchte, einmal mit den Augen der Leserin, die etwas verstehen möchte.
Am erfreulichsten ist die Arbeit des Lektors dann, wenn Sie als Autor oder Autorin unabhängig vom Geisteszustand der Institutionen, in denen Sie arbeiten müssen, unbeirrt Ihren wissenschaftlichen Fragestellungen nachgehen. Das Ethos des Wissenschaftslektorats ist also beiläufig auch ein Ethos der Solidarität mit dem Eigensinn von Wissenschaft — einem Eigensinn, von dem man nicht verlangen kann, dass er mit dem Eigensinn der wissenschaftlichen Institutionen identisch sei.